DAS PORTAL

von rasso rottenfusser

kurz ein paar worte zum zum portal / portikus

wie die worte ja schon nahelegen soll es ein zugang, eine hineinführung, eine „offene tür“ sein.

die aufgaben und eine gewisse struktur ist durch den ort und die bedingungen per se gesetzt.

tür, stufe, fassade, vorplatz, eingang zu einer vielfalt und da sich das klh innen ja recht neutral in seinem kleid gibt, kann das aussen auch nur so sein, weisser grund somit.

und da ein kleid, auch eine verkleidung, doch immer etwas vom inneren kern spiegeln wird, so sind es in diesem fall die fliesen, genauer das massverhältnis dieser. aussen, wie innen und als grundmotiv könnte der titel >spazierendenken< drüber stehen, eintritt frei!

geleitet von den praktischen vorgaben der situation (mensch), der architektonischen gegebenheit (ort) und den gesetzten umständen (biennale, giardini, venedig, klohäuschen, vielfalt der räume – und pavillons) ergibt sich ein sampler, ein zusammenspiel, ein konstrukt aus verschiedenen elementen zum portal.

die eingangsstufe wird auseinander gezogen, ein zugang erleichtert

zwei unterschiedliche säulen tragen einen schlichten architrav, auf dem ein fliesenformatiger tympanon sitzt, der das motto der 7. biennale zeigt, nicht als bild, sondern als luftiger schriftzug auf transparenter fläche, von „innen“ beleuchtet.

venezia und verfall

als großes lehnt sich das portal an den italienischen (haupt-) pavillon in den giardini an. zugangsachse, frontalansicht, säulen, schriftfeld etc. pp.

verschroben, verschoben jedoch die proportionen, nix achsensymetrisch, eine säule stammt aus barcelona (pavillon von mies van der rohe) die andere ist rund und schlicht wie ein fallrohr. die stufen aus einer erinnerung angelehnt an ein monument von carlo scarpa, welches sich neben dem schiffsanleger der giardini in venedig befindet. die grundstruktur eines klassischen portikus verwurstet, verdreht, aber doch irgendwie vorhanden (basis, säulen, gebälk, gibelfeld, dach) und daneben noch so etwas praktisches wie eine abstellfläche fürs bier…

und nach ein paar tagen alles schon nicht mehr so proper …. eine freie vielfalt von kanälen, windungen und verfall